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Aktuelles & Berichte

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Wanderritt nach Mariazell

Aktualisiert: 9. Dez. 2018

Im Jahr 2009 waren wir das erste Mal mit unseren Pferden auf den Spuren des Edelweißrittes in Mariazell. Das war ein toller Ritt und wir wollten ihn auf alle Fälle wiederholen.

Heuer war es so weit. Wir wollten aber diesmal die Strecke hin und auch wieder zurück reiten. Im Herbst ist das Wetter meist wunderschön für Wanderungen und auch fürs Wanderreiten. So beschlossen wir im September unseren großen Ritt zu starten.

Wir, das waren Margit mit Cherry und Aussie Balu, sowie Steffi mit Johnny, die beide nur bis Mariazell mitkamen; weiters Sabine mit Tilbury, Birgit mit Bruno und ich mit Katie. Wir hatten schon fleißig trainiert und unsere Pferde für die Bergetappen vorbereitet.


Am 14. September ging es endlich los! Margit, Steffi und ich ritten von der Rainbow-Ranch in Oberthern weg und trafen Sabine und Birgit vor Großweikersdorf an der Schmida.

Von da ging es gemeinsam weiter. Über das Donaukraftwerk Altenwörth, wo uns ein kurzer, aber heftiger Regenguß erwischte, ging es zum Reitstall Baumgarten. Hier wurden wir herzlich aufgenommen und übernachteten im Reiterstüberl im Schlafsack. Unsere Pferde waren im Offenstall super untergebracht.


Am nächsten Morgen mussten wir schon früh weiterreiten, denn es war die längste Etappe geplant. Das Wetter war wunderschön. Und unsere Route führte uns über Reidling in Richtung Traisen. Die ritten wir ein Stück entlang, überquerten sie, und kamen an Herzogenburg und St. Pölten vorbei.

Dabei mussten wir zweimal die Autobahn und auch die Hl-Bahn queren und kamen an einigen Windrädern vorbei. Aber mit unseren Pferden war das überhaupt kein Problem. Auf teilweise sehr schönen Wiesen- und Feldwegen ging es weiter in Richtung Bischofstetten. Hier wollten wir auf der Steinleitn-Alm übernachten. Da war es wunderschön, gleich bei Bischofstetten und doch pure Natur mit Schafen, Ziegen und Hochlandrindern. Die Pferde durften auf einer der Weiden übernachten und wir wieder im Schlafsack. Einen Stock über unseren Pferden haben wir alle gut geschlafen. Walter und seine Frau versorgten uns mit einem tollen Frühstück, obwohl es sich eigentlich um eine Selbstversorgerhütte handelt! Ab nun durfte auch Charly mein Border Collie mitlaufen, der sich natürlich sehr freute!


Nun hatten wir endlich das Alpenvorland erreicht. Die Gegend wurde immer schöner, die Wege leider immer steiniger und felsiger. Aber wir hatten uns sowieso darauf eingestellt, dass nun größtenteils die Gangart Schritt angesagt war. Wir ritten an Kilb und Mank vorbei und kamen nach einem steilen Anstieg zur Burg Plankenstein.


Dann ging es hinunter ins Weißenbachtal zur Spiellaube, wo wir wieder im Schlafsack übernachteten. Wir wurden kulinarisch verwöhnt und die Pferde konnten sich nach dem anstrengen Tag in den Boxen/Laufstall ausrasten. Hier waren früher offenbar zahlreiche Wanderreiter zu Gast, aber vielleicht ist die Route vielen zu anstrengend.


Der nächste Morgen brachte wieder Sonnenschein und wir ritten durch den wildromantischen Klammergraben und am ehemaligen Gasthaus Kreuztanne vorbei in Richtung Puchenstuben. Vorbei an Wastl am Wald und Gösing ging es nun in Richtung Joachimsberg/Annaberg, Immer wieder mit Blick auf den wunderschönen Ötscher.

Unser nächstes Quartier hatten wir auf dem Schaglhof in Joachimsberg. Sehr schöne Zimmer, super Essen, für die Pferde gabs aber leider nur Boxen. Sie waren am nächsten Tag aber trotzdem gut erholt.

An diesem Tag wollten wir einen der Höhepunkte dieses Rittes sehen: den Marienstein, oder besser gesagt den atemberaubenden Ausblick vom Marienstein auf die Ötscher- und Erlaufgräben - wird auch der „Grand Canyon Mitteleuropas“ genannt. Wirklich traumhaft!

Dann ging es, teilweise auf Pilgerwegen mit vielen Kapellen und Marterln, weiter in Richtung Mariazell. Es ist ein wunderbares Gefühl, nach den anstrengenden fünf Tagen wohlbehalten mit Pferd und Hund, vor der großen schönen Wallfahrtskirche zu stehen. Da schickt man ein Dankeschön nach oben! Und belohnt sich selber mit einem großen Eis!


Dann begann sozusagen schon der Rückweg. Nach St. Sebastian, wo die Pferde auf dem Gut Weißenbach auf einer Koppel, und die Reiter im Gasthas Bartlbauer untergebracht waren. Wolfgang kam mit dem Pferdehänger und für Margit und Steffi war hier der Ritt leider zu Ende. Sie und die Pferde kamen wohlbehalten zu Hause an.

Bei Sonnenschein brachen wir drei – der „harte Kern“ – am Morgen in Richtung Joachimsberg auf. Wir ritten die Walster entlang, zum wundeschönen Hubertussee. Nach einem leckeren Mittagessen bei der Wuchtelwirtin ging es dann zum schönen Fadental und weiter durch den Wald zurück zum Schaglhof. Da gab es wieder Abendessen mit Blick auf das Ötschermassiv.



Am nächsten Tag hatten wir die anstrengendste Etappe geplant. Über 37 km lang, ca. 2.300m hinauf und ca. 2.600m hinunter! Wir wollten über die Hölzerne Kirche, an Schwarzenbach und Frankenfels vorbei wieder zurück zur Spiellaube reiten. Es war wunderschön und anstrengend. Zuerst kamen wir bei den Liften des Schigebietes Annaberg vorbei. Durch teilweise sehr dichten Wald mussten wir ein ziemliches Stück steil bergab. Diese Bergabstücke gingen wir zur Schonung der Pferdebeine immer zu Fuß. Bei der Hölzernen Kirche machten wir kurze Pause, aber danach ging es noch weiter hinunter, diesmal über große Felsplatten und –stufen. Unsere Pferde waren , wie immer , super trittsicher und blieben dabei ganz ruhig. Dann kamen etliche Kilometer Asphalt bis wir wieder den Klammergraben erreichten. Da war die Spiellaube, unser Quartier, nicht mehr weit. Der Hausherr entzündete für uns dann noch ein Lagerfeuer und es wurde richtig gemütlich.


Bei Sonnenschein ritten wir am nächsten Morgen weiter. Die Berge wurden nun immer niedriger und der Ötscher war auch schon lange verschwunden. Wir ritten auf neuen Wegen, die sehr nett waren, die Hügelketten entlang. Wir übernachteten wieder auf der Steinleitnalm, wo wir natürlich auch diesmal wieder ein tolles Frühstück bekamen. Birgit musste leider auf ein Begräbnis. Ihr Mann Hannes holte sie in der Früh ab und brachte Andrea mit, eine Freundin, die an ihrer Stelle auf Bruno mitreiten sollte. Am Abend wurde dann wieder getauscht.


Die Strecke war ja schon bekannt und ziemlich lang. Aber unsere Pferde waren immer noch sehr fit und freuten sich, dass sie endlich wieder mehr galoppieren durften. So kamen wir gar nicht so spät im Reitstall Baumgarten an, wo wir wieder übernachteten.

Es war natürlich ein bisschen Wehmut dabei, als wir am letzten Tag starteten. Die Tage waren wie im Flug vergangen. Nun waren wir schon fast wieder zu Hause. Bei Königsbrunn kam uns Patrick mit seinem Pferd entgegen und begleitete uns nach Hause. Passend zu unserer Stimmung fing es leicht zu regnen an!


Aber es war ein wunderschöner Ritt! Wir sind alle gut nach Hause gekommen. Dankeschön an alle, die ihn uns ermöglicht haben.


Wir waren 10 Tage unterwegs, 376,5 km, 12.443 Höhenmeter! – eine tolle Leistung!


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